Die Grundlagen verstehen
Wenn du eine Website aufrufst – zum Beispiel google.de – gibst du einen Namen ein. Doch eigentlich funktionieren Computer im Internet mit Zahlen, sogenannten IP-Adressen. Woher weiß dein Gerät also, welche Zahlen zu welchem Namen gehören? Genau hier kommt DNS ins Spiel.
DNS steht für Domain Name System. Es ist wie ein riesiges digitales Telefonbuch für das Internet. Es sorgt dafür, dass Namen wie „technikblogger.com“ in IP-Adressen wie „142.250.186.206“ übersetzt werden – und umgekehrt. So findest du schnell die richtige Website, ohne dir komplizierte Zahlen merken zu müssen.
In diesem Artikel erklären wir dir einfach und verständlich, wie DNS funktioniert, warum es so wichtig ist und was du darüber wissen solltest.
Warum brauchen wir DNS?
Stell dir vor, du müsstest für jede Website eine lange Zahlenreihe eintippen – wie „142.250.74.206“ statt „google.de“. Das wäre umständlich und schwer zu merken. DNS hilft uns, Webseiten mit einfachen, lesbaren Namen aufzurufen.
DNS ist die Verbindung zwischen dem, was wir Menschen verstehen (Wörter), und dem, was Computer verstehen (Zahlen).
Wie funktioniert DNS?
Wenn du „www.beispiel.de“ in deinen Browser eingibst, passiert im Hintergrund Folgendes:
- Dein Computer fragt einen DNS-Server: „Wie lautet die IP-Adresse von beispiel.de?“
- Der DNS-Server antwortet mit der passenden IP-Adresse.
- Dein Browser nutzt diese Adresse, um die Website zu laden.
Das Ganze dauert nur wenige Millisekunden – und du merkst davon gar nichts.
Was ist ein DNS-Server?
Ein DNS-Server ist ein spezieller Computer im Internet, der Anfragen wie „Wie ist die IP-Adresse von google.de?“ beantwortet. Er ist Teil eines weltweiten Netzwerks und hilft deinem Gerät, die richtige Adresse zu finden.
Beispiele für DNS-Server:
- Google DNS: 8.8.8.8 und 8.8.4.4
- Cloudflare DNS: 1.1.1.1
- OpenDNS: 208.67.222.222
Dein Internetanbieter hat auch eigene DNS-Server, die automatisch verwendet werden – du kannst aber auch andere einstellen.
Wie sieht eine DNS-Abfrage aus?
Eine DNS-Abfrage funktioniert ähnlich wie eine Frage an eine Bibliothekarin:
- Du fragst: „Wo finde ich das Buch ‚technikblogger.com‘?“
- Sie schaut im Katalog nach und sagt: „Gang 4, Regal B – IP-Adresse 192.0.2.1“
- Du gehst dorthin und holst dir das Buch (also die Website)
Ohne DNS müsstest du alle IPs auswendig kennen – keine schöne Vorstellung!
Was ist ein DNS-Cache?
Damit dein Computer nicht jedes Mal neu fragen muss, merkt er sich die Antworten in einem Cache. Dieser Zwischenspeicher hilft, dass Websites schneller geladen werden.
Wenn du „google.de“ schon einmal besucht hast, weiß dein Gerät beim nächsten Mal: „Ach ja, das ist 142.250.74.206!“ – und spart sich die Anfrage beim DNS-Server.
Was ist eine DNS-Zone?
Eine DNS-Zone ist ein Bereich innerhalb des Domain Name Systems, der für eine bestimmte Domain zuständig ist. Zum Beispiel:
- Für „technikblogger.com“ gibt es eine DNS-Zone mit Infos wie:
- Welche IP-Adresse hat die Domain?
- Wohin gehen E-Mails (Mailserver)?
- Gibt es Subdomains wie „blog.technikblogger.com“?
Diese Infos sind in der sogenannten Zonendatei gespeichert – eine Art kleiner Datenplan für die Domain.
Was ist ein Nameserver?
Ein Nameserver ist der Teil des DNS-Systems, der die Infos einer Domain verwaltet. Er kennt die Antwort auf Fragen wie:
- Welche IP hat „technikblogger.com“?
- Welche Mailserver sind für die Domain zuständig?
- Welche Subdomains existieren?
Wenn du eine Domain registrierst, legst du auch fest, welche Nameserver verwendet werden – meist vom Anbieter bereitgestellt.
Welche Arten von DNS-Einträgen gibt es?
In einer DNS-Zone gibt es verschiedene Eintragstypen. Hier sind die wichtigsten:
- A-Record: Verknüpft Domain mit IPv4-Adresse
- AAAA-Record: Verknüpft Domain mit IPv6-Adresse
- CNAME: Verweist eine Domain auf eine andere (z. B. www → ohne www)
- MX-Record: Zuständig für den E-Mail-Verkehr
- TXT-Record: Textinformationen – z. B. für Verifizierung oder Sicherheit
- NS-Record: Gibt an, welche Nameserver zuständig sind
Diese Einträge werden beim Hosting-Anbieter verwaltet.
Was ist DNSSEC?
DNSSEC steht für Domain Name System Security Extensions. Es sorgt dafür, dass DNS-Antworten nicht manipuliert werden können.
Ohne DNSSEC könnte ein Angreifer deinen DNS-Verkehr abfangen und falsche Antworten liefern – zum Beispiel, um dich auf eine gefälschte Website umzuleiten.
Mit DNSSEC wird jede Antwort digital signiert – so erkennt dein Gerät, ob sie echt ist.
Was ist ein DNS-Leak?
Ein DNS-Leak passiert, wenn deine DNS-Anfragen nicht über ein sicheres System (z. B. VPN) gehen, sondern „ungewollt“ über den Anbieter.
Das kann passieren:
- bei schlecht konfigurierten VPNs
- bei öffentlichem WLAN
- bei alten Browsern
Ein DNS-Leak verrät deine Surfaktivität – deshalb lohnt sich der Einsatz von DNS-over-HTTPS oder DNS-over-TLS (siehe unten).
Was ist DNS-over-HTTPS (DoH)?
DNS-over-HTTPS sorgt dafür, dass deine DNS-Anfragen verschlüsselt werden. Normalerweise sind DNS-Anfragen offen lesbar – das heißt, jeder auf dem Weg kann mitlesen.
Mit DoH werden diese Infos in einen HTTPS-Tunnel gepackt, genau wie bei normalen Websites. Niemand kann mehr sehen, welche Domains du aufrufst.
Vorteile:
- Mehr Privatsphäre
- Schutz vor Manipulation
Viele Browser wie Firefox und Chrome unterstützen DoH bereits.
Was passiert, wenn DNS ausfällt?
Wenn ein DNS-Server ausfällt oder gestört ist, können viele Webseiten nicht mehr aufgerufen werden – selbst wenn sie technisch erreichbar wären.
Beispiele:
- Große Ausfälle bei Cloudflare oder Google DNS haben früher dazu geführt, dass Websites wie Discord, Spotify oder WhatsApp nicht mehr erreichbar waren.
Man kann vorsorgen, indem man mehrere DNS-Server einträgt oder eigene DNS-Resolver nutzt.
Wie kann ich meinen DNS-Server ändern?
Du kannst deinen DNS-Server in den Einstellungen deines Geräts oder Routers ändern:
Auf dem Router:
- Meist unter „Internet“ → „DNS“
- Trage z. B. 1.1.1.1 (Cloudflare) oder 8.8.8.8 (Google) ein
Am Smartphone oder PC:
- WLAN-Einstellungen → DNS manuell festlegen
Das kann zu schnellerem Surfen und besserem Datenschutz führen.
Wie teste ich, ob mein DNS funktioniert?
Es gibt mehrere Tools:
- dnsleaktest.com – Zeigt, ob dein DNS sicher ist
- 1.1.1.1/help – Testet, ob du Cloudflare nutzt
- Google Dig – Prüft DNS-Einträge online
Wenn eine Website nicht lädt, kann ein DNS-Problem die Ursache sein.
Fazit
DNS ist ein unsichtbarer, aber zentraler Teil des Internets. Ohne DNS wären Domains nutzlos – du müsstest für jede Website kryptische Zahlen eintippen.
Dank DNS findest du Seiten wie „technikblogger.com“ in Sekunden. Es funktioniert wie ein schlaues digitales Adressbuch – und mit modernen Funktionen wie DNSSEC und DoH wird es sogar noch sicherer.
Ob du nun im Netz surfst, eine Website aufbaust oder deine Geräte schützen willst: DNS zu verstehen ist der erste Schritt.
FAQs
Was ist DNS einfach erklärt?
DNS ist ein System, das Webadressen wie google.de in IP-Adressen übersetzt – damit dein Gerät weiß, wohin es sich verbinden muss.
Was macht ein DNS-Server?
Er beantwortet Fragen wie: „Welche IP-Adresse hat technikblogger.com?“ – und hilft deinem Browser, die Website zu finden.
Ist DNS kostenlos?
Ja – DNS ist ein Grunddienst des Internets. Du kannst ihn nutzen, ohne etwas zu bezahlen.
Kann ich meinen DNS-Server selbst wählen?
Ja – z. B. Google (8.8.8.8), Cloudflare (1.1.1.1) oder OpenDNS. Das geht über Router oder Geräteeinstellungen.
Macht DNS mein Internet schneller?
Ein guter DNS-Server kann Webseiten schneller laden – vor allem, wenn er schnell antwortet und nah an deinem Standort ist.
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